Das im Jahre 1250 geweihte Gotteshaus entstand auf den Grundmauern eines um 1150 errichteten romanischen Vorgängerbaues im spätromanischen Übergangsstil zur Gotik, wobei Chor, Langhaus und Turm eine Aufstockung erfuhren. Weist bereits der alte Taufstein auf eine lange Tradition als Taufkirche hin, so ist der Kirchenpatron, Bischof Germanus von Auxerre (378 - 448/450 n. Chr.), zeitlich und räumlich dem Übergang vom Römischen zum Frankenreich zuzuordnen.
Mit dem Kirchenbau haben auch die Glocken von 1337, 1462 und 1728 die Jahrhunderte überdauert, so dass nach 1945 lediglich die zerstörten Chorfenster zu ersetzen waren. Als unter Pfarrer Mettler die Kirchenerweiterung anstand, gelang es Baurat Vogel, eine Symbiose von alt und neu herzustellen (1966-68): Seitdem präsentiert sich die spätromanische Kirche mit ihrem markanten Turm sowie dem im spitzen Dachreiter auslaufenden zeltförmigen 7-eckigen Anbau mit dem großen Pfingstfenster als neuer Kirche mehr denn je als für das Ortsbild von Niederzissen zentral prägendes Gebäude.
So verkörpert sie Tradition, Geschichte und Moderne als eine der Hauptkirchen unserer Pfarreiengemeinschaft.
Dr. Wolfgang Dietz, Galenberg