Die jetzige Kirche wurde 1912 im neugotischen Stil erbaut. Blickpunkt ist die große Altarwand mit 8 Bildtafeln, holzgeschnitzt, farbig gefasst. 6 Bilder sind aus dem Leben Jesu, dazu St. Martin zu Fuß nicht hoch zu Ross, und die Enthauptung des Hl.Paulus. Der kunstvoll umrankte Doppeltabernakel gipfelt in einem 8-Säulen-Tempelchen mit Pelikan, dem Wappentier der Eucharistie. Darüber die Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes. Messaltar und Ambo geben den notwendigen modernen Akzent, denn wir sind Kirche von heute und nicht von gestern. Imponierend das neugotische Gewölbe, besonders über dem Altarraum. Die Verschiedenheit der Seitenschiffe, neogotisch links mit Marienaltar, streng romanisch rechts mit Nikolausaltar, ist baugeschichtlich bedingt. Eine Vorgängerkirche ist urkundlich schon 1226 erwähnt, ist also älter. Es war eine 3-schiffige romanische Pfeilerbasilika, geostet, der aufgehenden Sonne entgegen. Mehrfach zerstört, wurde sie immer wieder aufgebaut, ohne Zuschüsse! Der Turm wurde mehrfach erhöht. Der alte Altarraum (Chor) ist heute Taufkapelle. Der Vorraum unter der Orgel ist das alte rechte Seitenschiff , - die Gewölberippen von 1532 stehen auf köstlichen figürlichen Konsolen.
Helmut Reichelstein