Im Jahre 1938 wurde in Hain an der Stelle eine neue Kapelle gebaut, wo vorher eine mehr als 200 Jahre alte kleine baufällig gewordene Kapelle stand. Zunächst wurde der Altar mit dem Bild des Patrons St. Wendelinus, das auch heute noch vorhanden ist, aus der ehemaligen Kapelle übernommen. Zur Notzeit des zweiten Weltkrieges wurde ein neuer Altar mit Hilfe von gespendeten Naturalien der örtlichen Landwirte angeschafft. Dieser aus Tuffstein auf einem Steinsockel stehende Altar war zunächst für die älteren Bewohner etwas gewöhnungsbedürftig. Er ist jetzt insofern eine Besonderheit, da er der erste Altar im Bistum Trier ist, der den Reformen des II. Vaticanums entspricht. Im Altarraum befindet sich eine Pietà, die aus dem 16. Jahrhundert stammt. Ebenso steht in der Kapelle eine Holzstatue, die den hl. Wendelinus mit einem Schaf auf dem Rücken zeigt, die von einem Hobby-Künstler geschnitzt und gestiftet wurde. Der hl. Wendelinus ist in St. Wendel /Saarland begraben. Pastor Karl Scholtes, der aus diesem Ort stammt, wo es Tradition war, am Pfingstmontag die Pferde zu segnen, führte diesen Brauch auch im Jahre 1952 in Hain ein. Der Tag ist inzwischen zu einem beliebten Volksfest geworden. Die Kirmes (Kirchweih) in Hain wird natürlich nach wie vor am Wendelinustag, 20. Oktober, bzw. dem darauf folgenden Wochenende gefeiert.
Hans Schmitz, Oberzissen