Information des Schaukastens in Dedenbach:
Die 1. Kapelle stand "Auf der Höhe vor dem Ort, wo sich die Wege nach Königsfeld und Schalkenbach trennen.." so steht es in den 'Kulturdenkmäler der Rheinprovinz' von Paul Clemen. Gemeint ist die Stelle an der L 88, nahe der Bushaltestelle in Dedenbach, wo das Basaltkreuz mit der Inschrift " Errichtet an geweihtem Ort" steht. Auf der Rückseite des Kreuzes sind die Jahreszahlen "1509-1884" eingemeißelt. in dieser Zeit stand hier also die erste Kapelle des Dorfes, deren Altar 1509 durch Theodorus, den Vikarius und Weihbischof des damaligen Kölner Erzbischöfs, Philippus, eingeweiht wurde. Bei der Konsekration dieser 1. Kapelle dürfte auf Ort, Zeit und Beeutung der kirchlichen Handlung urkundlich hingewiesen worden sein. So heißt der Wortlaut der Urkunde:
"Wir, durch Gottes und des hl. Apostolischen Stuhls Gnade, Bischof von Cyrene, der hl. Theologie Professor, tun hiermit kund, dass im Jahre 1509 nach Christi Geburt, am 8. März, wir diesen Altar geweiht haben. Zur Ehre der allzeit reinen Jungfrau, der benedeiten Gottesmutter Maria und zu Ehren aller Heiligen und Auserwählten Gottes. Zum Zeugnis fügen wir unser Siegel hinzu, im Jahr, Tag und Monat wie oben." Theodorus ...
Die Vorgängerin dieser Kapelle dürfte schon um 1500 gebaut worden sein, sie maß ohne das Chörchen etwa 5 m im uadrat, hatte eine flache Decke, einen Turm und einen kleinen Neben- und Vorbau. Dieser wurde 1827/28 wegen Baufälligkeit abgerissen; zur Einrichtung gehörte der frühbaroke Altaraufsatz aus dem 17. Jahrhundert, der in die neue Kapelle übernommen wurde. Ebenfalls stammt aus der ersten Kapelle der Altarstein, welcher sich jetzt, in der neuen Kapelle, hinter dem Altar rechts im Chor befindet und in dem Franz Hergarten die Jahreszahlen 1509 - 1884 einmeißeln ließ. Das alte, historische Marienheiligtum wurde im Mai 1884 niedergelegt, weil es zu klein und baufällig geworden war. Bildliche Darstellungen der 1. Dedenbacher Kapellewurden bisher nicht gefunden.
Die jetzige Kapelle wurde 1884/85 im gotischen Stil nach den Plänen des Düsseldorfer Architekten Pickel, sowie der tatkräftigen Mithilfe der Vereine und Bewohner des Dorfes in der Dedenbacher Kapellenstraße erbaut und durch Pastor Peter Theisen am 14.09.1885 eingeweiht.
Strahlender Mittelpunkt des Marienheiligtums ist der frühbaroke Altaraufsatz mit den seitlichen Figuren der Pestheili´gen 'St. Sebastian und Rochus' und der Statue 'Muttergottes mit dem Jesuskind'.
Ereignisse:
* 16.03.1890: Die 14 Kreuzweg-Ölbilder im Nazarener Stil werden in feierlicher Prozession von Königsfeld nach Dedenbach gebracht
* 03.12.1980: Schwelbrand in der neuen Kapelle; Gesamtschaden 100 000,- DM
* 14.09.1985: Die neue Dedenbacher Kapelle feiert ihren 100. Weihetag
* 08.03.2009: Die Pfarrei Königsfeld feiert das 500. Gründungsjubiläum des Dedenbacher Marienheiligtums
* 23.02.2015: Der Kapellenverein Dedenbach e.V. wird gegründet; sein Ziel ist: Die Erhaltung und Verschönerung der Kapelle (Seitdem wird jährlich der 'Lebendige Adventskalender' und alle 2 Jahre ein Kapelenfest abgehalten.)
* Juli 2017: Die stark vermooste Nordseite des Kapellendaches wird mit Naturschiefer neu eingedeckt
* April 2019: Die 14 Kreuzwegstationen werden durch einen Fachbetrieb restauriert
* Dez 2019: Nach Neuanfertigung der fehlenden Kirchenbänke aus Eiche ist die Anordnung der Kapellenbänke wieder wie zum Zeitpunkt der Errichtung des MArienheiligtums 1884/85: der geflieste Mittelgang ist sichtbar und begehbar.
* 2022/23: Die Südseite des Kapellendaches und das Türmchen wurden ebenfalls neu eingeschiefert; die Kapelle von außen frisch gestrichen; viele Dorfbewohner halfen bei der Renovierung der Marienkapelle mit.
